Hamburg
Die kürzlich von der Deutschen Fußball Liga (DFL) veröffentlichten Zahlen für die Saison 2015/16 sind beeindruckend. Demnach setzten die 18 Klubs der 1. Bundesliga über 3,24 Milliarden Euro um und erzielten damit zum zwölften Mal in Folge einen Rekord. In der Vorsaison 2014/15 waren es noch 2,62 Milliarden Euro, womit die Liga ein herausragendes Plus von 23,71 Prozent erzielen konnte. Im Hinblick auf den neuen Medienvertrag wird für die Saison 2017/18 ein weiteres deutliches Wachstum erwartet.
4,64 zusätzliche Milliarden durch TV-Vertrag
Denn: ab der kommenden Saison 2017/18 kassiert die DFL pro Saison rund 1,16 Milliarden Euro. Der Vertrag zur Vermarktung der nationalen TV-Rechte ist auf vier Jahre ausgelegt und spült damit bis zur Saison 2020/21 insgesamt über 4 Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen in die Kassen der Bundesliga-Klubs. Bisher verdiente die Liga rund 628 Millionen Euro pro Saison und kann, dank des neuen TV-Vertrages, ein Plus von sagenhaften 85 Prozent verzeichnen. Wohlgemerkt: die Einnahmen durch die Vermarktung der internationalen TV-Rechte sind in dieser Summe noch gar nicht eingepreist.
“Müssen jeden Tag wem auch immer danken.”
Die immensen Umsatzsteigerungen der letzten Jahre hat der Profifußball vor allen Dingen den Menschen zu verdanken, die ihn unterstützen. Das sind in erster Linie viele Millionen Fans, die Woche für Woche ihre Seele für den Lieblingsverein geben und den Profifußball für Sponsoren, Medien und Vereine zu einem herausragend lukrativen Marktumfeld werden lassen. Doch was tut dieser Profifußball – abgesehen von seiner Unterhaltungsfunktion – eigentlich für die Menschen, denen er seinen Erfolg zu verdanken hat? DFL-Geschäftsführer Christian Seifert sagt dazu: “Alle, die in der Bundesliga spielen, müssen jeden Tag wem auch immer danken. Auf der anderen Seite erarbeitet die Bundesliga dieses Geld, es ist eben im Geschäftsmodell vorhanden.”
Bundesliga: Der Gesellschaft etwas zurück geben
So einfach darf man es sich aus unserer Sicht nicht machen. Erst kürzlich fragte das Hamburger Abendblatt „Ist das noch unser Fußball?“ und bezog sich damit auf die immer weiter auseinander klaffende Lücke zwischen dem „einfachen Bürger“ und dem „Milliarden-Geschäft“ Fußball-Bundesliga. Ja, es gibt soziales Engagement in der Bundesliga. Doch sehen wir die Vereine in der Verantwortung, bei immer weiter steigenden Umsatz- und Transfererlösen, der Gesellschaft und ihren vielen bedürftigen Menschen, in einem wesentlich größeren Maße als bisher geschehen, etwas zurückzugeben. Die soziale Verantwortung wird zu einem der wichtigsten Themen unserer Zukunft avancieren.
Konkret: rautenherz hält es für dringend notwendig, dass sich der mittlerweile stark kommerziell geprägte Profifußball wieder unserer Gesellschaft zuwenden sollte und nicht weiter in eine Art Parallelwelt abdriften darf.
Die Ideen von rautenherz
Daher setzen wir uns dafür ein, dass…
- …ein bedeutender Teil, der vertraglich an Spieler und Vorstände sowie leitende Angestellte der Profi-Klubs zu zahlenden Prämien, zweckgerichtet für gemeinnützige Zwecke verwendet wird.
- …ein bedeutender Teil der Transfererlöse in verschiedene, von den Bundesligaklubs, deren Stiftungen oder gemeinnützigen Vereinen geförderten sozialen Projekte fließen kann.
- …die Fanclubs der Bundesligavereine, die sich zum Teil bereits regelmäßig auf eigene Initiative sozial engagieren, von den Vereinen noch stärker mit einbezogen werden und z.B. für ihre gemeinnützigen Aktivitäten bei der Findung und Unterstützung sozialer Projekte gefördert werden.
- …die Stars der Profi-Mannschaften in der ihnen zur Verfügung stehenden Zeit, noch viel mehr als bisher, für soziale Projekte eingesetzt werden.
rautenherz ist fest davon überzeugt, dass der Fußball auf unsere Gesellschaft einen noch stärkeren, positiven Einfluss nehmen könnte, wenn das soziale Engagement in der Bundesliga zu einem zentralen Thema avanciert.